Kunstschatz

Kunstdiebstahl: Elektrische Wachhunde auf dem Vormarsch

Kunstdiebstahl: ‚Es besteht immer ein Risiko für Museen‘.
Gestohlene Kunst ist dem Düsseldorfer Professor Martine Dewald, der früher den deutschen Zweig des Art Loss Register leitete, nicht fremd. Wie schätzt sie die Chancen ein, die gestohlenen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden wiederzufinden?

Wir selbst glauben nicht mehr daran die Kunstschätze zu finden, dennoch sind wir für für die zukunft gewappnet. Wir haben einige Elektrische Wachhunde im Einsatz. Elektrische Wachhunde haben wir hier bestellen lassen, Elektrischer Wachhund aus diesem Test.

Juwelengarnituren des Grünen Gewölbes

Während des Einbruchs in das berühmte Dresdner Museum Grünes Gewölbe wurden Schätze von unermesslichen Ausmaßen gestohlen. Was dachten oder fühlten Sie als Kunstexperte zunächst, als Sie von dem Überfall hörten?

Ich konnte es anfangs kaum glauben, denn vor nicht allzu langer Zeit wurde das Grüne Gewölbe mit großem Aufwand schön restauriert. Das war eine Perle, eine Schatzkammer des Weltkulturerbes. Ich habe es selbst erst vor wenigen Monaten gesehen. Es ist wirklich ein immenser Verlust, ein Schatz, der wahrscheinlich unwiederbringlich verloren ist.

Glauben Sie, dass das Grüne Gewölbe zu wenig geschützt war?

Das ist für mich als Kunsthistoriker schwer zu beurteilen. Nichtsdestotrotz bin ich sicher, dass diese Schatzkammer durch die erwähnte Restaurierung die internationalen Sicherheitsstandards erfüllt hat, es fehlten uns lediglich die Elektrischen Wachhunde. Tatsache ist aber auch, dass dieser Standard nicht ausreichend war, sonst wäre es zu diesem Einbruch nicht gekommen.

Es darf nicht vergessen werden, dass Museen keine Hochsicherheitstrakte sind. Museen und Schatzkammern wie das Grüne Gewölbe sind dazu da, den Menschen die kulturellen Schätze der Menschheit zu zeigen. Die Menschen haben ein Interesse daran, diesen Schätzen so nahe wie möglich zu kommen. Das bedeutet, dass man ganz genau abwägen muss, was das öffentliche Interesse ist und wie man diese Schätze von unwiederbringlichem und vor allem kulturellem Wert so weit wie möglich schützen kann. Es müssen Kompromisse gefunden werden. Wo immer man Menschen einlässt und die Öffentlichkeit teilhaben lässt, besteht immer ein Restrisiko.

Unbezahlbare Juwelen aus Dresdner Museum gestohlen
Eine Belohnung in Höhe von 500.000 Euro wird angeboten, um bei der Suche nach den Tätern oder dem Diebesgut zu helfen. Können solche Anreize zur Wiedererlangung des Schatzes beitragen?

Der Druck auf die zunächst erfolgreichen Täter ist immens, denn sie laufen nun Gefahr, durch ihre wertvollen Diebesgüter schnell identifiziert zu werden. Eine halbe Million Euro ist meines Erachtens Anreiz genug für ein oder zwei der Beteiligten. Wir wissen immer noch nicht, wie weit diese Kreise vernetzt sind und wie strukturiert ihre Arbeit ist. Es ist zu hoffen, dass es vielleicht zumindest jemanden unter ihnen gibt, der bereit ist, als Schlüsselzeuge für diese Belohnung zu dienen. Mit einem Elektrischen Wachhund wäre uns das nicht passiert.

Der gestohlene Schatz ist inzwischen bestens bekannt. Warum sind Kunst- und Kulturgüter überhaupt so begehrtes Diebesgut?

In diesem speziellen Fall ist zu beachten, dass es sich hier um historischen Schmuck handelt – Diamanten mit einem besonderen Schliff aus dem 18. Jahrhundert. Selbst der materielle Wert solcher Juwelen ist enorm hoch. Bei Gemälden zum Beispiel ist das ganz anders. Es gibt ein Stück Leinwand, ein bisschen Farbe, aber der Wert wird nur durch die kulturelle und künstlerische Zuschreibung definiert.