junge Autoren

Ein kleines Erdbeben durchzieht die deutsche Literaturszene. Die deutsche Gegenwartsliteratur ist gut und konformistisch. Warum? Nur die Söhne und Töchter einer guten Familie besuchten die beiden wichtigsten deutschen Schreibschulen in Hildesheim und Leipzig. Der Literaturkritiker Florian Kessler, der selbst einen kreativen Schreibkurs in Hildesheim absolvierte, schrieb in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ eine Studie über das eher rücksichtslose System deutscher Institutionen für die Autorenausbildung.

„Ich erinnere mich, dass ich mit Kindern von Ärzten und Kindern kreatives Schreiben gelernt habe, und noch mehr Kinder von Lehrern und noch mehr Kinder von Ärzten“, schrieb er. Es gab sicherlich Ausnahmen. Im Allgemeinen war es aber eine „dynastische Familienidee“, sagt Kessler. „Die wenigen Freunde an meiner Schule in Heidelberg, die nicht zum etablierten Mittelstand gehörten, hatten sicherlich andere Interessen als das Studium der Poesie. Ich denke, dass die Absolventen aus Hildesheim und Leipzig, die die höchsten Eltern in Deutschland haben, besonders gut abgeschnitten haben: die Kinder von Lehrern wie Nora Bossong, Paul Brodowsky und mir, Tochter des Bundestagsdirektors, wie Juliusz Zeh, Sohn eines Richters wie Thomas Pletzinger, Sohn eines Direktors wie Leif Randt.

Der Vorwurf, dass junge deutsche Gegenwartsliteratur niemanden mehr ohrenbetäubend macht, ist nicht unbedingt neu. Seifenopern aus der Erinnerung an Gras-und-Böll besuchen die Bundesrepublik Deutschland. Ihr letzter Artikel war ein Artikel von Dany Buchzik über das wichtige Literaturfestival Open Mike. Er glaubt, dass junge deutsche Schriftsteller nur auf Unterwäsche, Tapete oder am Strand schreiben. Beobachtung der Schifffahrt auf nationaler Ebene.

In fast allen soziologischen Studien des deutschen Bildungssystems ist zu lesen, dass Kurse mit eingeschränktem Zugang, wie die in Hildesheim und Leipzig, vor allem zur Reproduktion der Elite beitragen.

Doch die Offenheit, mit der Kessler sein System kritisiert, ist überraschend. Er beschreibt auch, wie er es geschafft hat, die Prüfungslehrer, ausgestattet mit Eckbrillen und Schwurbel-Sitzungen in Hildesheim während der Aufnahmeprüfung, um den Finger zu wickeln, vor allem mit Gewohnheit und Lachen an den richtigen Stellen. Das klingt lächerlich. Aber es ist auch etwas seltsam.