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Optimale Luft für Museen mit einem Standventilator

Museumsgebäude aus dem 19. Jahrhundert nutzten in erster Linie natürliche Belüftung und Tageslicht. Die bei Museumsneubauten übliche Klimatechnik und künstliches Licht kamen später häufig hinzu. Sollen konservatorische Anforderungen energieeffizient erfüllt werden, muss der Gebäudetechnik besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die Lüftung in Museen muss mehrere Aufgaben erfüllen, u.a. Frischluft für Besucher und Mitarbeiter bereitstellen, Emissionen (z.B. Kohlendioxid, Wasserdampf, Dämpfe aus den Möbeln) abführen und gleichzeitig das Eindringen von Staub verhindern und die Luftfeuchtigkeit regulieren. Die Stabilität des Raumklimas bestimmt, ob die natürliche Belüftung ( Standventilator) für das Museum ausreicht oder ob eine Klimaanlage erforderlich ist, um das gewünschte Raumklima zu erreichen.

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Anforderungen an die Luftqualität

Als so genannte Pilotsubstanz wird die CO2-Konzentration häufig als Indikator für die Beurteilung der vom Menschen verursachten Kontamination des Raumklimas verwendet.  Dieser Wert kann für große Ausstellungsräume mit geringen Besucherzahlen als zunächst akzeptabel angenommen werden. Besonderes Augenmerk ist jedoch auf Bereiche mit Wechselausstellungen, großen Besucherströmen und pädagogisch genutzte Räume mit einem Standventilator in Museen zu legen, die als Unterrichtsräume den Klassenzimmern zuzuordnen sind.

Notwendige Luftwechsel

Untersuchungen zeigen, dass in den bestehenden Gebäuden sowohl bei der CO2-Regulierung als auch bei der Raumbelüftung generell Verbesserungs- und Einsparpotential besteht. Um das Raumklima stabil zu halten, ist eine möglichst geringe Außenluftwechselrate wünschenswert. Aus energetischer Sicht sollte der Mindestvolumenstrom in Abhängigkeit von den Schadstoffbelastungen berechnet werden und kann über eine Konzentrationsberechnung ermittelt werden und somit dieStandventilatoren immer mehr zum Einsatz kommen. Welche Luftwechselrate für den laufenden Museumsbetrieb mindestens erforderlich ist, hängt von der Anzahl der Besucher ab (bei einem erforderlichen Frischluftvolumenstrom pro Person und Stunde zwischen 20 und 30 m³). Aus hygienischer Sicht ist es in der Regel ausreichend, in den Ausstellungsräumen maximal 0,5 Luftwechsel pro Stunde zu haben. Wird während der besuchsfreien Schließzeiten keine Frischluftzufuhr benötigt, kann die Zuluft im Umluftbetrieb konditioniert werden (Luftwechselraten < 0,1 pro Stunde). Dies erfordert wesentlich weniger Energie. Bei guter Raumklimastabilität, geringem Schadstoffgehalt und zusätzlicher statischer Heizung kann auf eine mechanische Lüftung vollständig verzichtet werden. Bei hohen Anforderungen an das Raumklima bestimmt die Be- und Entfeuchtung der Räume den erforderlichen Luftdurchsatz.